Verantwortungsbewusster & transparenter Umgang mit Chat GPT

© Theresa Proettel

Staffel 1 , Folge 9

In dieser Episode begrüßt unser Moderator Prof. Dr.-Ing Fabian Behrendt Anna Schöndube zu Gast – BWL dual Studentin der Hochschule Magdeburg-Stendal und studentisches Mitglied des Fachbereichrats Wirtschaft. Darüber hinaus ist sie bei der Avacon Netz tätig und engagiert sich als Scoutin in ihrem Studiengang. Gemeinsam diskutieren sie, welche Regeln notwendig sind, um einen fairen und transparenten Umgang mit generativen KI-Modellen zu schaffen. Zudem stellen sie sich der spannenden Frage, welchen Mehrwert künstliche Intelligenz für Studierende bieten kann und in welchen Handlungsfeldern die Technik bislang an ihre Grenzen gerät. Dazu thematisieren sie den Senatsbeschluss der Hochschule Magdeburg-Stendal, seit Juli 2023 sind Studierende hier verpflichtet den Gebrauch von Chat GPT und anderen Modellen in wissenschaftlichen Arbeiten anzugeben.


Moderation: Prof. Dr.-Ing. Fabian Behrendt
Schnitt & Text: Julia Fritz

Transkript Staffel 1, Folge 09 Schöndube
00:00:00
SPEAKER_00
Willkommen bei KI Insights, ein Podcast vom Projekt ZAKI an der Hochschule
Magdeburg-Stendal. Hier teilen ExpertInnen verschiedenster Disziplinen ihre Einblicke
in die facettenreiche Welt der künstlichen Intelligenz. In der ersten Staffel erwarten Sie
Beiträge rund um das Thema KI Technologien und Anwendung, moderiert von David
Weigert und Prof. Dr. Fabian Behrendt.
00:00:27
SPEAKER_02
Herzlich willkommen zu unserem Podcast-Format KI Insights. Mein Name ist Fabian
Behrendt und ich begleite Sie heute durch diese Folge und habe dieses Mal jemanden zu
Gast, der sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz aus Nutzersicht auseinandersetzt
und uns hier einen Einblick aus Sicht der Studierenden der Hochschule Magdeburg
Ständer geben wird. Herzlich willkommen, liebe Anna. Ich freue mich wirklich sehr, dass
du heute auch die Zeit zwischen den Vorlesungen gefunden hast und wir uns hier digital
verabreden konnten. Du bist ja aktuell Studierende im Studiengang BWL Dual am
Fachbereich Wirtschaft und darüber hinaus im Fachbereichsrat als studentisches
Mitglied, sehr engagiert und aktiv und darüber hinaus auch noch als Scout für deinen
Studiengang BWL-Dual. Aber bevor wir nun das Thema KI breit einsteigen wollen, stell
dich doch gerne noch einmal selbst kurz
00:01:12
SPEAKER_01
vor. Sehr gerne. Vorab erstmal vielen Dank für die Einführung und auch für die Einladung.
Ich freue mich wirklich sehr, dass ich heute an dieser Folge mitwirken kann. Genau, ich
bin Anna Schöndube, bin 22 Jahre alt und komme aus Sägerde. Das ist in Sachsen
Anhalt und ca. 15 Minuten von Wolfsburg weg. Ich bin seit 2020 Studierende an der
Hochschule Magdeburg-Stendal bei BWL Dual und bin bei der Avacon Netz GmbH tätig,
die ihren Hauptsitz in Helmstedt hat und engagiere mich wirklich sehr gerne im
Fachbereichsrat Wirtschaft und auch als Scoutin. Das macht mir wirklich sehr viel Spaß.
Genau, seit 2020 bin ich jetzt beim dualen Studium mit dabei und nächstes Jahr im März
bin ich offiziell fertig. Jetzt steht noch die Bachelorarbeit an und danach ist eigentlich
mein Plan, den Master noch zu machen, vielleicht im Risikomanagement. Das wäre ja
auch hier in Stendal möglich. Da würde ich mich wirklich sehr drüber freuen, wenn das
dann auch wirklich so klappen würde. Das
00:02:07
SPEAKER_02
heißt, du hast ja wirklich, wirklich viel zu tun. Also neben dem Studium privat bist du
sehr umtriebig und engagierst dich halt auch so stark. Und das finde ich auch sehr
faszinierend, dass wir auch Studierende bei uns haben, die wirklich auch in der
Selbstverwaltung mitwirken und sich auch mit den ganzen neuen und modernen
Themen auseinandersetzen. Und ein Thema, dem wir uns ja heute in der Folge so als
Special auch auseinandersetzen wollen, ist ja das Thema der generativen KI-Modelle,
also zum Beispiel ChatGPT von OpenAI oder Google BART, was jetzt ja auch gelauncht
ist in Europa. Ein wichtiger Punkt war ja der Hochschule Magdeburg-Stendal auch seit
Juni der Senatsbeschluss, seitdem ja auch für wissenschaftliche Arbeiten nun die
eidesstattliche Erklärung ja auch angepasst wurde und nun in wissenschaftlichen
Arbeiten ja zum Beispiel auch angegeben werden muss, an welchen Stellen man mit KI
Systemen ja auch arbeitet. Und das ist jetzt natürlich ein Thema, was in der Hochschule
auch kontrovers diskutiert wird und nicht immer ein einheitliches Meinungsbild hat, aber
wir jetzt natürlich eine Stellungnahme haben. Und mich würde zunächst einmal von dir
interessieren, vielleicht wie aktuell aus deiner Sicht die Studierenden bei uns im
Fachbereich Wirtschaft und vielleicht bei dir im Studiengang, du bist ja auch Scout und
kennst den Studiengang ganz gut, wie aktuell diese generativen KI-Modelle schon
eingesetzt werden. Also ich kann mir gut vorstellen, zum Beispiel zur Vorbereitung für ein
Referat oder vielleicht auch für eine Hausarbeit, dass es da genutzt wird. Aber vielleicht
hast du da schon ein paar Einblicke und kannst du mal sagen, wie aktuell so im
Studierendenalltag so eine generativen KI-Modelle auch schon genutzt werden?
00:03:29
SPEAKER_01
Also aus Erfahrungswerten und auch aus meiner Tricke heraus kann ich auf jeden Fall
sagen, dass ChatGPT überwiegend genutzt wird. Wir stehen ja jetzt auch kurz vor der
Bachelorarbeit. Da ist das noch mal umso mehr ein Thema geworden. Aber auch in den
letzten Praxisarbeiten, die wir immer, wenn wir unseren Praxiseinsatz hatten, schreiben
müssen, über ein Thema, das wir dann mit der Abteilung, wo wir eingesetzt sind,
zusammen ausarbeiten. Auch da habe ich selber und auch Kommilitonen und
Kommilitoninnen aus meinem Studiengang ChatGPT eingesetzt. Das ist aber
überwiegend dann, wenn wir zum Beispiel uns eine Zusammenfassung geben wollen
von einem Text oder auch zum Beispiel ChatGPT fragen, ob er uns eine Gliederung zu
einem bestimmten Thema erstellen könnte. Wichtig dabei ist halt, dass wir uns dann
immer nur einen gewissen Input liefern lassen.
00:04:17
SPEAKER_02
Wie kann ich mir das in etwas vorstellen, wenn ich jetzt eine Thematik bearbeite? Denn
wenn ich jetzt eine Thematik dann habe ich ja so ein grobes Raster im Hinterkopf
bearbeite, und fange an zu recherchieren. Und überlasst
00:04:34
SPEAKER_01
ihr dann diese Recherchearbeit ChatGPT oder holt ihr euch da Anregungen oder
verfeinert ihr das dann danach? Also wie ich zum Beispiel immer vorgehe, wenn ich
ChatGPT nutze, ist, dass ich mir selber erstmal einen Überblick über das Thema
verschaffe. Also ich selbst gehe erstmal los und recherchiere, gehe in die Bibliothek,
lese Bücher, Fachzeitschriften und dass ich erstmal so einen groben Gedankengang
habe und auch eine grobe Ausarbeitung habe. Und dann nutze ich ChatGPT immer ganz
gerne, weil ChatGPT ist auch ganz wichtig, der muss immer mit Informationen und
Daten vorher gefüttert werden. Das heißt also, wenn man den jetzt zum Beispiel fragen
würde, ja, erstell mir mal eine Gliederung über das Thema künstliche Intelligenz, dann
würde das einfach zu weitreichend sein. Also der müsste dann ein bisschen
spezifizieren und dann müsste man ChatGPT einfach ein bisschen mit Informationen
füttern. Und da ist es immer ganz hilfreich, wenn man vorher schon mal sich selber mit
dem Thema auseinandergesetzt hat, selber recherchiert hat und auch weiß, auf welche
Kernpunkte es ankommt. Und dann kann man nochmal genauer auf ChatGPT sozusagen
zugehen und sagen, naja, gib mir mal eine Gliederung zum Thema künstliche Intelligenz
in Bezug auf den Umgang im Studium zum Beispiel mit ChatGPT. Dann wirft ChatGPT
einem eine Beispielgliederung aus und dann muss man natürlich auch selber nochmal
beurteilen. Ist das jetzt eine gute Gliederung? Sind da Punkte drin, die ich verwenden
kann, die ich nicht verwenden kann? Also ein bisschen Eigenleistung ist dann doch ganz
nützlich.
00:05:54
SPEAKER_02
schnell darin auch aus zwei, drei Keywords, die ich eingebe, auch schon die ersten Texte
zu verfassen und ich kann das ja auch sehr schnell verfeinern und nochmal adaptieren
lassen. Wie sind da so deine Erfahrungen in dem Bereich? Sind diese Zuarbeiten oder
diese Ausarbeitungen, die wir da von dem KI-Modell bekommen, sind die nutzbar? Sind
die gut nutzbar? Sind die vielleicht ein more, wie soll ich sagen, ein erster Input für ein
Brainstorming. Und auf der anderen Seite vielleicht auch noch die Frage, inwieweit kann
man diesen Aussagen, die da auch entstehen, kann man denen auch, vielleicht
Vertrauen ist noch zu viel gesagt, aber kann man sich darauf verlassen, dass das, was da
steht, man vielleicht gut weiterverwenden kann.
00:06:39
SPEAKER_01
Also ich persönlich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit ChatGPT gemacht. Auch
allein schon in der Vorlesung, wenn wir mal die Aufgabe haben, uns einen Text
durchzulesen, den zusammenzufassen oder auch andersrum einen Text zu formulieren,
dann kann man ChatGPT ganz gut nutzen. Der formuliert das auch wirklich sehr, sehr
schnell. Das erspart einem unwahrscheinlich viel Zeitaufwand. Inwieweit man den
Antworten vertrauen kann oder beziehungsweise sich darauf verlassen kann, ist immer
eine gute Frage. Deswegen ist es auch immer ganz hilfreich, wenn man sich vorher
schon ein bisschen informiert hat und mit dem Thema auseinandergesetzt hat,
verschiedene Quellen auch gelesen hat, um auch ein Stück weit beurteilen zu können,
ob das, was Shetibitiam jetzt ausgegeben hat, richtig interpretiert wurde, qualitativ
hochwertig ist oder man da vielleicht doch nochmal nachsteuern muss. Es kann
natürlich sein, gerade weil Shed GPT nämlich aus ganz, ganz vielen verschiedenen
Quellen etwas zusammensucht, das vielleicht auch nicht immer qualitativ den
Anspruch hat, den es haben sollte. Und da muss man dann natürlich immer noch ein
bisschen selber nachsteuern und nachlesen.
00:07:44
SPEAKER_02
Jetzt habe ich immer das Problem, wenn ich mir Texte erstellen lasse, dass man so eine
Grundstruktur, Grundvermutung des Textes eigentlich schon annimmt, dass das, was da
steht, irgendwie plausibel ist. Also wenn man Text selber schreibt, baut man den ja mehr
oder weniger von der Pike auf, gleicht das mit Quellen ab. Und wenn man sich jetzt einen
Text erstellen lässt, wie zum Beispiel durch ChatGPT, dann ist es ja eigentlich der
Umkehrschluss. Man hat eigentlich was, was schon in sich abgeschlossen ist und muss
dann überlegen, ob die ganzen Aussagen da drin sinnvoll sind. Wie ist da so deine
Erfahrung? Hast du das auch so erleben können, dass du sagst, okay, die Texte, puh,
also da muss ich jetzt wirklich noch mal reingucken und da wäre ich vielleicht gar nicht
drauf gekommen, was der da schreibt und das klingt ja alles schlüssig und dann beim
Dreimal nachlesen und recherchieren, ist es eigentlich teilweise natürlich auch Code
Average, was da drin steht oder Aussagen, die sich gegenseitig dann wieder in zwei
Sätzen dann doch wieder aushebeln.
00:08:36
SPEAKER_01
Es ist natürlich so, dass wenn man sich vorher mit dem Thema noch gar nicht
beschäftigt hat, dann Chat-GPT bittet, den Text zu formulieren über ein bestimmtes
Thema, wann denn die Thematik reingeworfen wird. Das ist mir auch schon so
gegangen. Ein Beispiel, wir sollten in einer Vorlesung als Prüfungsleistung oder als
mögliche Prüfungsleistung mal ein Unternehmen gründen und selber aussuchen,
welches Produkt stellen wir her, wie heißt unser Unternehmen und sollten da praktisch
Rahmenbedingungen erstellen. Eine SWOT-Analyse, die Produktbeschreibung und
ChatGPT haben wir dann darum gebeten, uns vielleicht so ein Beispiel rauszusuchen,
dann zum Beispiel eine SWOT-Analyse zu erstellen. Und auch da hat man dann gemerkt,
als ChatGPT dann diese SWOT-Analyse ausgegeben hatte, ist er zum einen teilweise
sehr oberflächlich geblieben. Also er konnte es nicht zu 100 Prozent auf das
Unternehmen, auf unser Produkt ummünzen. Da musste man dann doch nochmal
selber detaillierter schauen und sich Gedanken machen, wie man das wirklich jetzt zu
100 Prozent für sein Unternehmen verwenden kann.
00:09:50
SPEAKER_01
Er hat natürlich auch Formulierungen gewählt und die Art und wie er die SWOT-Analyse
aufgebaut hatte, Weise, dass es halt schwer wenn man vorher sich wirklich war, gar
keine Gedanken gemacht dann da wirklich reinzukommen. hat, Also es war wenn man
das jetzt einfach schwer, nur abgeschrieben das zum Beispiel auch später hätte, in der
Präsentation zu erklären, was genau man mit dem Punkt meint.
00:10:06
SPEAKER_02
Um vielleicht dem nochmal einen obendrauf auch zu setzen, jetzt haben wir das ganze
Thema ja auch gerade jetzt in der wissenschaftlichen Arbeit, haben wir das Thema
Literatur und Quellenarbeit. Das ist ja auch aktuell ein Manko, was ChatGPT also 3, in
der Form 3.5, aber auch ChatGPT was 4, eine aktuelle Datenbasis hat, aber immer noch
nicht auf das Live-Wissen komplett. Das soll ja in der GPT-5-Version wahrscheinlich
verfügbar sein, dass es das Live-Wissen der Welt auch zur Verfügung hat, das darauf
zurückgreift. Und jetzt ist natürlich die Frage, wie geht man mit dem Thema
Literaturarbeit um? So ein Tool wie ChatGPT gibt dann ja Texte auf. Man weiß im
Endeffekt ja auch gar nicht wie das neuronale netz dahinter liegen jetzt genau die texte
ermittelt hat aus welchen snippets ist das zusammengebaut hat und welche websites
und informationen er dafür nutzen das heißt das thema literaturarbeit fehlt da ja in
großen zügen also man kann sich klar angeben man gibt mir dazu beispiel auf der
literatur aus hat aber die vergangenheit auch gezeigt in einzelnen beispielen das
teilweise chat gibt da auch karl welch ausgegeben hat und manchmal Literatur gar nicht
existiert, die auch da angegeben wird. Ja, also alles hier ohne Gewehr an dem Podcast,
nur auf Erfahrungsbüßen, aber das scheint auch vorzukommen. Wie siehst du den
Umgang mit dem Thema Literaturarbeit? Ist das noch ein wesentlicher Bestandteil, den
wir machen müssen, den Studierenden aus deiner Sicht oder so wie ich als Forscher,
den wir noch machen müssen? Oder denkst du zukünftig, dass diese Systeme dazu
auch in der Lage sind und wir dem mehr oder weniger auch vertrauen können?
00:11:33
SPEAKER_01
können? Ich denke schon, dass es gerade mit Updates und Neuerungen möglich ist,
dass diese Tools irgendwann die Literaturangaben machen. Ich denke aber auch, dass
eine gewisse Eigenleistung und Eigenrecherche durchaus noch wichtig ist. Das haben
wir auch schon in der Hochschule erprobt. Deswegen, es war auch immer ganz schön,
dass die Hochschule Magdeburg-Stendal sich halt dem Thema nicht verschlossen hat
und Shed-GPT zum Beispiel vor allen Dingen jetzt nicht verboten hat. Es wurde halt mit
der Zeit gegangen, es wurden halt die Regeln aufgestellt, dass man das klar angeben
muss in der Praxisarbeit und in der Bachelorarbeit, wo und wann man zu ChatGPT
gegriffen hat. Es ist nämlich auch so, dass gerade wenn wir unsere Praxis wenn ChatGPT
das mit der Quellenangabe nicht erweitert. Also dass es vielleicht auch gar nicht
irgendwann möglich sein wird, dass ChatGPT die Literatur angibt. Weil so kann man ja
auch irgendwo immer noch verhindern, dass ausschließlich ChatGPT genutzt wird, weil
man durch die Quellenangaben die Studierenden ein bisschen dazu hinbewegt, dass
man noch sich eigenständig die Literatur durchliest, in die Bibliothek geht oder auch
online Internetquellen durchforstet?
00:12:52
SPEAKER_02
Das Stichwort Eigenleistung ist glaube ich genau das Richtige. Das macht ja auch das
Studieren ja auch aus, dass man sich mit vielen Themen halt intensiv auch
auseinandersetzt und natürlich Übungen mit durchführt, Texte dazu schreibt, sich damit
intensiv auseinandersetzt und da hatbungen mit durchführt, Texte dazu schreibt, sich
damit intensiv auseinandersetzt. Und da hat man natürlich gerade mit diesen
generativen KI-Tools eine gute Möglichkeit, hier eine gute Ausgangsbasis zu kriegen. Aber
ich denke mal, die zweite Etappe, das kommt so ein bisschen ja gerade aus unserem
Gespräch hervor, die sollte man doch so gewerkstelligen, dass man da auch viel eigenes
Geisteswissen auch eigenes mit reinpackt. Geisteswissen auch mit reinpackt. Und das
bringt mich vielleicht nochmal zu einer anderen Anschlussfrage. Jetzt stellen natürlich
diese generativen KI-Modelle natürlich die Hochschullandschaft natürlich auch ganz
schön auf den Kopf. Wir haben immer so klassische Prüfungsformen, denken wir haben
Klausuren, wir haben sowas wie Hausarbeiten in dem Bereich, die auch abgegeben
werden müssen. Du kennst das glaube ich sehr gut aus deinem Studiengang, denn ihr
habt einmal die Praxisarbeiten, die ihr zu jeweils dem Schwerpunkt des Semesters auch
dann schreibt und dann natürlich auch in einem Kolloquium auch dann auch verteidigen
müsst. Und gerade bei der schriftlichen Arbeit stellt sich natürlich die Frage hier auch,
inwieweit für sowas vielleicht sogar alternative Prüfungsformen auch gewählt werden
müssten. was vielleicht sogar alternative Prüfungsformen auch gewählt werden
müssten. Vielleicht aus deiner Sicht, wenn du so rückblickend jetzt auf die ersten drei
Jahre deines Studiums nochmal zurückblickst und aus der Sicht der Entwicklung der
künstlichen Intelligenz, was würdest du dir da wünschen? Wie müssten auch vielleicht
Prüfungsformen oder gestaltete Module abgeschlossen werden, damit das noch
zeitgemäß ist und damit auch du dich als Studierende und zukünftig Absolventin da
auch gut vorbereitest für den Arbeitsmarkt noch fühlst.
00:14:28
SPEAKER_01
Rückblickend betrachtet sind alternative Prüfungsfonds definitiv ein Thema. Ich könnte
mir das durchaus vorstellen, dass man zum Beispiel dieses Klassische, macht mal eine
SWOT-Analyse oder schreibt mal Pro und Contra auf und dann schreibt er darüber ein
Essay oder eine Hausarbeit und gibt das dann ab, dass sowas dann wegfällt, sondern es
eher vielleicht um Präsentationen geht, dass man das Thema eigenständig wie in dem
Kolloquium vertreten muss, dass der Dozent oder die Dozentin halt auch merkt, man hat
sich dann mit der Thematik auseinandergesetzt. Es ist eigentlich ein ganz schönes
Zusammenspiel mit ChatG GPT. Also wenn es so eine Zusammenarbeit ist zwischen
Studierenden und Shed GPT, dann kann da eigentlich was ganz Cooles bei rauskommen,
weil Shed GPT schon Impulse gibt, das habe ich auch ganz oft gemerkt, an die man so
gar nicht gedacht hat im ersten Moment.
00:15:27
SPEAKER_01
zu einer die man dann selber Idee, hat und dann gibt man die wieder Shed GPT und dann
kommt wieder was anderes bei raus und hat man irgendwie so, eine komplett
differenzierte Betrachtung teilweise. Und das ist dann eigentlich schon ganz schön und
ganz hilfreich und auch für später.
00:15:42
SPEAKER_01
So wenn ich jetzt an das Berufsleben an die Zukunft denke, welche Fähigkeiten denke,
und Fertigkeiten man braucht. Künstliche Intelligenz wird ja eigentlich immer Thema
bleiben, wird sich eigentlich nur nach vorne entwickeln, so jedenfalls mein Gefühl. Also
wir werden da wahrscheinlich nicht zurückrudern und da ist es dann halt ganz schön,
wenn man schon so früh es geht, dann damit lernt umzugehen. Also
verantwortungsbewusst damit umzugehen, offen und ehrlich zu sagen, ich habe jetzt
zum Beispiel ChatGPT genutzt, also hier das Stichwort kein Plagiat, gute
Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, weil man muss halt auch der künstlichen
Intelligenz, also ChatGPT, klar und verständlich präsentieren, was möchte man jetzt
überhaupt, was ChatGPT in dem Fall machen soll. Eine gewisse Lernbereitschaft ist da
auch ganz hilfreich, weil diese Technologien, die entwickeln sich halt schnell weiter. Und
in dem Moment muss man sich halt irgendwie auch anpassen können. Und das muss
man später im Berufsleben auch. Und deswegen ist es ganz hilfreich, wenn man das
einfach schon so früh es geht mit auf den Weg bekommt.
00:16:43
SPEAKER_02
Was mir da eigentlich spontan so einfällt, ist, dass es eigentlich doch immer noch ein
Quäntchen menschliche Intelligenz braucht, um auch die künstliche Intelligenz zu
bedienen, um diese auch zu trainieren. Das ist ja auch genau das, was wir alle auch
machen mit dem Einsatz oder mit der Nutzung der Modelle, dass wir natürlich damit
einher das Netz auch mit trainieren und verbessern. Und das heißt, dass wir ein
bisschen was da auch zurückgeben können, wenn man das vielleicht mal so
unkommerzialisiert auch mal so sagen kann. Und ja, man muss halt
verantwortungsbewusst, glaube ich, auch mit den Tools umgehen und ich bin mir ganz
sicher, dass du und auch, dass die Studierenden bei uns an der Hochschule auf einem
guten Weg sind. Du hast auch noch mal das Thema eidesstattliche Erklärung gerade
angesprochen, beziehungsweise auch ja eigentlich die Aufforderung, dass man auch bei
studentischen Arbeiten auch angibt, wo man mit KI-Modellen gearbeitet hat. Das ist ja
auch, was ich anfangs sagte, vom Senatsbeschluss vom Juli hier in der Hochschule
Magdeburg stand da ja auch so mit verankert, dass man die Studierenden das in der
eidesstattlichen Erklärung auch mit einem Passus ergänzt mit abgeben müssen. mit
einem Passus ergänzt mit abgeben müssen. Und du meintest du findest das auch
richtig, ja, dass man das auch mit angibt. Wie sehen denn das deine Kommilitonen?
Hast du da mal Feedback bekommen oder sagen andere Studierende an deinem
Blickwinkel, ah, das ist mir eigentlich alles egal oder warum muss ich jetzt noch
angeben? Mir reicht es schon, wenn ich eine Literatur angebe, jetzt muss ich auch noch
angeben, wo ich was recherchiert habe und bei welchem generativen KI-Tool das war?
Also ich habe in meiner Matrike
00:18:05
SPEAKER_01
mitbekommen, wir haben das Thema ChatGPT auch öfters mal in Vorlesungen gehabt.
Es gab ja auch Ring-Vorlesungen dazu und da kam man mit den Studierenden, also mit
meinen Kommilitonen und Kommilitoninnen auch mal im Gespräch und das ist halt so,
dass ChatGPT und generell Künstliche Intelligenz noch sehr unterschiedlich auch
betrachtet wird. Manche sagen ich nutze das total gerne halt, und ach, ich gehe damit
auch offen um. Und die distanzieren sich dann auch eher von ChatGPT und das führt
dann auch vielleicht manche, dazu, dass man das dann eher gar nicht nutzt, weil man
es halt nicht angeben möchte. Vielleicht auch ein bisschen aus Angst, dass es dann halt
nicht mehr die Eigenleistung, also dass der Dozent oder die Dozentin sagen könnte, hey,
das ist jetzt in dem Moment nicht deine Eigenleistung, also so vom Gefühl her die Angst,
genau, deswegen ist das noch ein Thema, was ganz unterschiedlich noch gesehen wird.
Ja, ich
00:18:53
SPEAKER_02
denke, das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, weil ich denke, das subjektive Empfinden,
das spielt dann eine ganz, ganz wichtige Rolle und wie du sagst, zum Beispiel, jetzt gebe
ich an, ich habe mit Quellen, ich habe mit, nicht mit Quellen, aber ich habe mit
ChatGTPT zum Beispiel gearbeitet oder mit Google-Bot gearbeitet oder mit einem
anderen KI-Tool gearbeitet und gebe das an und jetzt ist der Dozent, die Dozentin
vielleicht sogar aus meinem Empfinden hervoreingenommen, weil er denkt, ja, jetzt
nutzt er schon die Tools und schreibt ein Drittel seiner Arbeit, hat er halt damit gemacht,
indem man das genutzt hat. Und ich glaube nicht, dass es da diese negativen Barrieren
gibt, aber man muss diese auf jeden Fall auch diskutieren und muss genauso wie
andere Sachen solche sowas auch aus dem Raum diskutieren und aus dem Raum
wieder hinauswerfen. Und ich denke, da sind wir, glaube ich, an der Hochschule bei uns,
glaube ich, auf einem ganz guten Weg. Diskutieren ist ja auch in allen Gremien den
Einsatz. Ich denke, das ist aber ein wichtiger Punkt, den wir vielleicht auch so als kleines
Fazit auch mitgeben können, dass das natürlich jetzt kein bösartiges Tun ist, wenn man
das halt nutzt. Es sei denn, man nutzt es so, dass man damit wirklich jemanden das
Licht führen will, wenn ich mal so ganz einfach betone, dann schon, aber ansonsten
sollte man versuchen, seine menschliche Intelligenz vielleicht zu nutzen, um die
künstliche Intelligenz so gut wie möglich auch im Rahmen der hochschulischen
Ordnungen auch einzusetzen. Und das, was ich so bisher auch an Arbeiten lesen konnte
und auch an Abschlussarbeiten, die jetzt seit dem Sommer auch bei mir reingetrudelt
sind, ist das auch der Fall. Die Studierenden geben das auch mit an, an den
entsprechenden Stellen. Wir können das nachlesen. Ja, ich bin da eigentlich ganz
zuversichtlich, dass wir da eine gute Reise auch mit dem Thema hinlegen und die
Zukunft wird zeigen, dass sich das alles sowieso in viele Richtungen noch drehen wird.
Es gibt mittlerweile viele KI-Tools, die zum Beispiel auch schon Literaturanalysen
machen können, die das explizit in ihrem Portfolio haben. Es gibt KI-Tools, die PDFs,
Dokumente durchsuchen können und da zum Beispiel ein Fazit daraus schreiben
können, die wichtigsten Forschungsfragen zusammenfassen. Es gibt auch mittlerweile
KI-Tools, die auch hoffentlich oder in vielen Fällen auch die KI dahinter auch erkennen,
wenn jetzt Texte geschrieben sind. Da ist wieder die Frage, ob die KI, die KI erkennt
wieder, das richtig erkennt. Das weiß man ja auch wieder nicht, aber im Grunde gibt es
mittlerweile da auch viele Entwicklungen in dem Bereich. Das heißt, die Einsatz-Tools,
die mit KI funktionieren, die werden viel, viel diverser noch werden in der Zukunft. Und
den letzten Punkt, den ich dich noch fragen möchte, geht nochmal in die Richtung
deiner praktischen Tätigkeit. Du bist ja duale Studierende, das heißt, du hast die
Besonderheit, du studierst Vollzeit und in den Semesterferien, wo die anderen
studierenden normalerweise studierendenjobs nachgehen oder noch mal prüfungen vor
nachbereiten können da bist du arbeitest du eigentlich vollzeit im unternehmen das
heißt du kriegst ja auch einblicke in dein unternehmen mit wie es so tickt gerade jetzt als
bwl studierende hast du auch natürlich vor allem den administrativen organisatorischen
tätigkeiten auchblick. Und wie siehst du immer
00:21:51
SPEAKER_01
Und wie siehst du immer wieder dann drei Monate Betrieb
00:22:04
SPEAKER_01
Betrieb sind, sind wir nicht bei der Avacon Netz GmbH jedenfalls nicht durchgängig in
einer Abteilung, sondern wir wechseln die Abteilungen. Und das hat mir so die
Möglichkeit gegeben, dass ich verschiedene Sachen mitbekommen habe und in wirklich
vielen verschiedenen Bereichen, sei es jetzt das Controlling oder die Buchhaltung,
werden schon RPAs, also Robotic Process Automation, eingesetzt. Also sozusagen als
kleiner Vorbote von der künstlichen Intelligenz. Und ich denke auch, dass das in Zukunft
noch deutlich zunehmen wird. Also wir haben auch eine Abteilung Digitale
Transformation, die sich speziell mit dem Thema beschäftigt. Also das ist definitiv im
Unternehmen auch ein großes Thema, weil es einfach auch Arbeitsprozesse erleichtert
und den Mitarbeitenden halt Arbeit abnimmt. Und ich denke mal, da wird noch ganz,
ganz viel in den nächsten Jahren passieren. Das dauert aber natürlich alles seine Zeit,
aber es ist definitiv im Kommen.
00:23:00
SPEAKER_02
Ja, liebe Anna, vielen, vielen Dank, dass du heute bei uns im Podcast mit dabei warst
und wir hier gerade die Brücke, wir haben es ja festgestellt, beide zwischen unseren
Vorlesungen die Zeit jetzt hier nutzen könnten, einen Livestream zwischen Magdeburg
und Stendal gerade gemacht haben.
00:23:25
SPEAKER_02
rein im technischen Feld, ja, also dass wir das auch mal aus einem nicht technischen
Studiengang auch nochmal herausfiltern konnten und dass du da Einblicke aus deinem
Studiengang, von deinem Praxisbetrieb und natürlich auch aus dem Fachbereich
Wirtschaften, den du ja so intensiv mit deinen Gremienarbeiten auch vertreten bist, hier
mitbringen konntest.
00:23:38
SPEAKER_01
Ja, sehr gerne. Da können wir auf jeden Fall nochmal in den Austausch gehen. Ich habe
mich sehr gefreut, dass ich diese Podcast- Folge mitmachen konnte, bin auch schon
sehr gespannt auf die anderen Folgen und freue mich auch, dass ich heute hier dabei
sein durfte.
00:23:53
SPEAKER_00
Der KI-Insights-Podcast ist eine Initiative des Projekts ZAKI, der zentralen Anlaufstelle für
innovatives Lehren und Lernen interdisziplinärer Kompetenzen der KI der Hochschule
Magdeburg-Stendal. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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