Wissenschaftliches Schreiben mit KI: Ideenschmiede

Vor dem eigentlichen Schreiben muss das Thema gefunden und eingegrenzt werden, und die Forschungsfrage oder These ausdetailliert werden. KI Werkzeuge können dich als virtuelles Gegenüber in dem Prozess unterstützen. Wir schauen uns Perplexity.AI sowie die ChatGPT-Plugins von Consensus und ScholarGPT näher an.

(Dieser Artikel ist Teil der Serie: Wissenschaftliches Schreiben mit KI)

KI-Unterstützung für das Finden von Themen und die Gestaltung von Forschungsfragen

Einige Beispiele für Einsatzmöglichkeiten von KI Tools für das Finden von Themen und Forschungsfragen:

  • Schreibblockaden überwinden: Ein KI-Sprachmodell kann die Rolle als Gegenüber in der Ideenfindung einnehmen und gezielt Fragen stellen, um im Dialog interessante Themen und persönliche Interessen aufzudecken.
  • Abgrenzung zum Stand der Forschung: Der Dialog kann weitergeführt werden, um die Forschungsfrage detaillierter zu entwickeln. Insbesondere können Werkzeuge eingebunden werden, die Wissen zum Stand der Forschung und Literaturquellen besitzen. So kann eine Abgrenzung zu bestehenden Arbeiten erfolgen.
  • Vorbereitung des Schreibprozesses: Ausgehend von der Forschungsfrage können die nächsten Schritte im Schreibprozess geplant werden.

Auswahl von KI Tools für das Finden von Themen und die Gestaltung von Forschungsfragen

Für einen fundierten Dialog sind Sprachmodelle besonders gut geeignet, die externe Datenquellen und insbesondere wissenschaftliche Veröffentlichungen in ihre Antwort mit einbeziehen. Neben Perplexity.AI und der Bing Websuche mit Copilot gibt es eine Vielzahl sogenannter „GPTs“ – Erweiterungen von ChatGPT um zusätzliche Wissensbasen wie beispielsweise Consensus oder ScholarGPT.

Empfehlungen für das Prompting

Egal welches Sprachmodell sie für den Dialog nutzen – durch ein geeignetes Prompting stellen Sie die KI als wertvolles Gegenüber auf. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen und formulieren Sie darauf aufbauend ein geeignetes Prompt für die KI:

  • Aus welcher Rolle heraus soll das Sprachmodell generieren? (z.B „Du bist eine Lehrperson aus Fachbereich Wirtschaftsdidaktik“; „Agiere als Studierender des vierten Semesters im Studiengang Informatik“; „Verhalte dich wie ein Grundschüler“, …)
  • An welche Zielgruppe richtet sich der Text? (z.B. „Leserschaft einer Fachzeitschrift“, „Erstsemester“ „Studierende“, …)
  • Welcher Schreibstil und Tonalität sollen genutzt werden? (z.B. „nutze dabei einen akademischen Schreibstil für einen Forschungsantrag“, „einfacher Schreibstil ohne Fachbegriffe und mit kurzen Sätzen“, …)
  • Was sind die Ziele des Textes? (z.B. Forschungslücken aufzeigen, Zusammenhänge verdeutlichen, …)

Beispiele für Prompts

„Du bist eine professionelle wissenschaftliche Autorin mit einem prägnanten, klaren und leicht verständlichen Schreibstil. Unterstütze mich bei der Themenfindung für eine [wissenschaftliche Arbeit] im Bereich […].  [Ich interessiere mich besonders für…] [Ich habe bereits…] […] Stelle mir Fragen, deren Antworten dir helfen, passende und interessante Themen vorzuschlagen.“

Beantworten Sie einige der anschließenden Fragen und lassen Sie sich Themen vorschlagen. Chatten Sie anschließend weiter und verbessern Sie die Ergebnisse durch Feedback oder wählen Sie ein Thema und verfeinern es. Dabei können Sie beispielsweise die folgenden Fragen verwenden:

  • „Welche weiteren wissenschaftlichen Fragestellungen sollte ich betrachten?“
  • „Welche wissenschaftlichen Arbeiten behandeln diese Fragestellungen bereits?“
  • „Wie kann ich meine Arbeit von bestehenden Forschungen abgrenzen?“
  • „Welche wissenschaftlichen Quellen, Bücher und Arbeiten sollte ich in Vorbereitung auf die Arbeit lesen?“
  • „Gib mir eine Anleitung, wie ich von meinem aktuellen Stand aus beim Schreiben meiner wissenschaftlichen Arbeit zum Thema […] weiter vorgehen sollte.“

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