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Lernpfade sind ein Hilfsmittel zur Planung, Durchführung und Reflexion von Lehr-Lernangeboten. Sie sind speziell für die Hochschullehre konzipiert und helfen Lehrenden, fundierte didaktische Entscheidungen zu treffen und ihre Lehrveranstaltungen systematisch weiterzuentwickeln. Im Zentrum eines Lernpfads steht stets ein konkretes Lernziel. Da Lehr-Lernangebote in der Regel jedoch mehrere Lernziele verfolgen, müssen für ein Modul oder eine Lehrveranstaltung mehrere aufeinander abgestimmte Lernpfade entwickelt werden. Ein Kurs setzt sich somit aus verschiedenen Lernpfaden zusammen, die jeweils unterschiedliche Kompetenzen adressieren. Aufgrund dieser Modularität eignen sich Lernpfade sowohl zur übergeordneten Strukturierung eines Semesters als auch zur detaillierten Gestaltung einzelner Sitzungen.
Eine im Rahmen der Projekte ZAKKI und h2d2 entwickelte Vorlage für Lernpfade steht nun als Open Educational Resource (OER) auf twillo zur Verfügung. Jetzt auf twillo ansehen: https://www.twillo.de/edu-sharing/components/render/e59e7952-52ca-40be-86a3-77df707e43b8
Wie Lernpfade gezielt für die ko-kreative Lehrentwicklung und Evaluation genutzt werden können, zeigen Gunnar Voß, Rahim Hajji, Jessica Schäfer und Lena Michelle Müller in ihrem Beitrag „Lernpfade als Instrument zur ko-kreativen Gestaltung und Evaluation von Lehr-Lernangeboten im Rahmen des Design-Based-Research-Ansatzes“. Der Beitrag ist im Sammelband „Evaluation von Studium und Lehre ko-kreativ gestalten“ (Waxmann, 2025) erschienen.
Der Beitrag verknüpft das Konzept der Lernpfade mit dem Design-Based-Research (DBR) Ansatz, der Forschung und Praxis in einem kontinuierlichen Kreislauf von Design, Erprobung, Evaluation und Redesign miteinander verbindet. In diesem Prozess übernehmen Lernpfade eine zentrale Schnittstellenfunktion: Sie strukturieren den Dialog zwischen Lehrenden, Forschenden und Studierenden, machen Annahmen über Lernprozesse sichtbar und ermöglichen eine datengestützte Reflexion über die Wirksamkeit didaktischer Entscheidungen.
Ein zentrales Ergebnis des Beitrags ist, dass Lernpfade nicht nur ein Planungsinstrument sind, sondern auch ein Reflexions- und Kommunikationswerkzeug. Sie schaffen Transparenz und stärken die Ko-Kreation zwischen Lehrenden, Studierenden und Forschenden. Sie fördern eine evidenzbasierte Lehrentwicklung und tragen dazu bei, Evaluation als lernorientierten, partizipativen Prozess zu etablieren.
Voß, G., Hajji, R., Schäfer, J., & Müller, L. M. (2025). Lernpfade als Instrument zur ko-kreativen Gestaltung und Evaluation von Lehr-Lernangeboten im Rahmen des Design-Based Research-Ansatzes. In J. Jörissen, D. Möller, M. Grein, S. Kopczynski & D. Peters (Hrsg.), Evaluation von Studium und Lehre ko-kreativ gestalten (S. 61–78). Waxmann. https://doi.org/10.31244/978381885046